Honig

Woher kommt unser Honig und was ist Honig überhaupt?

Bienen fliegen zu verschiedenen Blüten um Pollen und Nektar zu sammeln. Dies tun sie in einem Umkreis von 3 Kilometern um den Bienenstock herum.

Flugradius unserer Dudweiler Bienen

Pollen ist der Blütenstaub den die Bienen in Taschen an ihren Hinterbeinen, den sogenannten Pollenhöschen, sammeln. Dieser ist das Eiweiß welches die Bienen zur Nahrung und Fütterung der Larven benötigen. Den Nektar sammeln die Bienen in einer speziellen Honigblase. Diesen bringen sie so zum Bienenstock und übergeben ihn an andere Bienen, welche ihn wiederum weiteren Bienen abgeben. Hier werden von der einzelnen Biene jeweils bestimmte Enzyme hinzugegeben und der Nektar so Schritt für Schritt in Honig umgewandelt. Dieser wird am Schluss in einer Wabe gesammelt. Wenn der Honig nun reif ist, das bedeutet wenn er trocken genug ist, wird er von den Bienen mit einem Wachsdeckel in der Wabe verschlossen. Diese verdeckelten Waben sind für den Imker das Zeichen das er nun reifen Honig ernten kann.

Noch unverdeckelte Honigzellen. Beim Verdeckeln werden die einzelnen Zellen mit einem kleinen Wachsdeckel verschlossen

Es gibt verschiedene Arten von Honig. Sie unterscheiden sich natürlich optisch, d.h. es gibt sie in allen Farbnuancen von beinahe farblos bis fast schwarz, aber zum Beispiel auch in der Konsistenz. Es gibt flüssige Honige, über cremige bis hin zu richtig fest kristallisierten Honigen. Ob ein Honig fest oder flüssig ist entscheidet das Verhältnis der einzelnen Zuckersorten im Honig zueinander. Im Prinzip kristallisiert, d.h. er wird fest, jeder Honig über kurz oder lang. Bei einigen geht dies sehr rasch und andere brauchen dafür manchmal einige Monate.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Honigen ist die Sorte. Hier gibt es eine teilweise verwirrende Vielfalt von Honigen. Die Sorte sagt aus von welcher Pflanzenart der überwiegende Teil des Honigs kommt. Zum Beispiel gibt es den Blütenhonig, wenn wir eine bunte Mischung aus Blumen und Blüten aus dem Umkreis des Bienenstocks im Honig wiederfinden. Dann gibt es die sogenannten Sortenhonige. Diese müssen nachweisbar zu 60% von einer einzigen Pflanzenart stammen, z. B. Rapshonig, Lavendelhonig, Sonnenblumenhonig oder Lindenhonig. Möglich ist dies durch die sogenannte Blütenstetigkeit der Honigbiene, was bedeutet wenn sie sich für eine bestimmte Pflanze entschieden hat, wird sie dort solange Nektar und Pollen sammeln bis die Pflanze nicht mehr blüht oder kein Pollen und Nektar mehr zu ernten ist. Diese Eigenschaft können sich Imker zunutze machen um einen sortenreinen Honig ernten zu können.

Als letztes Unterscheidungsmerkmal dient die Herkunft des Honigs. Hier haben wir zum Beispiel den typischen Supermarkthonig. Dieser wird meistens durch große Hersteller angeboten. Hierbei handelt es sich meistens um eine Mischung von Honigen aus verschiedensten Ländern dieser Welt. Dies muss auch so auf dem Honiggefäß gekennzeichnet werden. Hier steht dann zum Beispiel “Honig aus EG und nicht EG-Ländern”. Die Mischung erfolgt deshalb damit der Honig immer den gleichen Geschmack hat und dadurch der Kunde genau weiß welchen Geschmack er beim Kauf zu erwarten hat. Demgegenüber stehen regionale Honige oder Honige vom Imker. Hierbei wird der reine Honig, so wie er von den Bienen gewonnen wird ins Glas gefüllt und dem Kunden zum Kauf angeboten. Je nach Blütenangebot unterscheidet sich hier jedoch der Geschmack des Honigs von Bienenvolk zu Bienenvolk und auch schmeckt ein Frühlingsblütenhonig von diesem Jahr anders als der vom letzten Jahr, da sich das Angebot der blühenden Pflanzen je nach Wetter deutlich unterscheiden kann.

Es gibt über Honig viel zu sagen. Ganze Bücher könnten und werden hiermit gefüllt und auch langjährige Imker lernen hier immer wieder Neues dazu. Ich möchte Sie ermutigen verschiedene Honige, natürlich von regionalen Imkern zu probieren und ihren eigenen Lieblingshonig zu finden.