Wildbienen

Auf unseren Seiten behandeln wir ja meistens die Honigbiene „Apis mellifera“, also die Bienenart die von Imkern gehalten wird um Honig zu ernten. Unabhängig von „unserer Biene“ gibt es jedoch noch die sogenannten Wildbienen. Das sind die Arten von Bienen welche nicht von Menschen gehalten und gezüchtet in unserem Umfeld leben. In Deutschland gibt es über 500 Wildbienenarten. Eine, wie ich finde, unglaubliche Anzahl von Bienen von denen wir die meisten in unserem städtischen Umfeld nie zu Gesicht bekommen. Die Wildbienen zeigen eine große Vielfalt. Sowohl was ihre Größe angeht, manche Arten sind nur wenige Milimeter groß und andere wiederum bis zu drei Zentimeter, als auch was Ihre Lebens- und Ernährungsweise angeht. Die meisten in Deutschland lebenden Wildbienenarten sind sogenannte solitär lebende Insekten. Das heißt sie bilden anders als unsere Honigbiene keine großen Staaten (unsere Honigbienen haben pro Volk im Sommer bis zu 50.000 Einzelbienen) sondern leben alleine. Ein Großteil von diesen Einzeln lebenden Bienen wohnt in der Erde und ein weiterer Teil in getrockneten Pflanzenstängeln, abgestorbenem Holz oder auch mal in den Nestern von anderen Bienen- oder Insektenarten.

Baumhummel auf Lavendel

Genau wie unsere Honigbiene tragen die Wildbienen zur Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen bei. Dabei sind einige dieser Bienen auf eine einzige Pflanzenart spezialisiert, zum Beispiel indem sie einen besonders langen Rüssel haben der nur auf eine bestimmte Art von Blüte passt und sonst eher hinderlich ist.

Man kann nicht von Wildbienen erzählen ohne auch auf deren Probleme hinzuweisen. Viele Wildbienenarten die man früher in jedem Garten fand sind heute noch kaum zu finden, vor allem da sie kaum noch einen Lebensraum finden. Einerseits natürlich mit der zunehmenden Nutzung von Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung, andererseits aber auch in unseren eigenen Gärten welche unserem modernen Ästhetikgefühl folgend häufig sehr aufgeräumt und sortiert sind. Hier fehlen jedoch die Nistmöglichkeiten wie Bienen sie, zum Beispiel in trockenen Pflanzenstängeln suchen, welche wir jedoch gerne am Ende des Sommers abschneiden damit es „sauberer“ aussieht. Auch finden die Bienen kaum noch Trockenmauern oder alte Mäuselöcher für ihre Nester.

Steinhummel

Positiv erwähnt werden muss jedoch der Trend sogenannte Insektenhotels oder Nistkästen für Wildbienen und andere Insektenarten aufzustellen. Hierbei werden Möglichkeiten zum Nestbau für wildlebende Insekten auch in unserem städtischen Umfeld gegeben.

Kleiner Feuerfalter

Somit können wir unseren Teil dazu beitragen diese sehr nützlichen und teilweise sehr gefährdeten Insekten zu schützen und damit zur natürlichen Biodiversität beizutragen.